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wissen Sie, würden Sie mich fragen, welche Redewendung ich für die dümmste unter dem Himmel halte, würde ich Ihnen ad hoc antworten: "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold". Wir müssen reden. Ich musste reden. Es ist nämlich so: Ich bin gestolpert. Als die Wahl für das Unwort des Jahres 2024 auf "biodeutsch" fiel, fiel in mir auch eine Möglichkeit zusammen, eine von mir für möglich gehaltene Unterscheidung zu definieren. Wie halte ich nun jene Menschen, die irgendwann zu uns gekommen sind, von denen auseinander, die schon ewig hier waren? Dann habe ich mit meiner geschätzten Kollegin Frieda Ahrens geredet.
"Warum willst du das? Was macht den Unterschied?", fragt sie. "Eine Sprache muss alles definieren können", antworte ich. Und dann geht es um Sprache: "Ein Bio-Siegel ist immer positiv besetzt", sagt Frieda, "damit werden Menschen mit Migrationshintergrund als Deutsche zweiter Klasse beschrieben." Sehe ich ein. Punkt für Frieda. "Außerdem, wo willst du die Grenze ziehen?", fragt sie weiter. "Über wie viele Generationen müssen sich Ahnen zurückverfolgen lassen, um als 'biodeutsch' zu gelten?" Keine Ahnung. Auch dieser Punkt geht an sie. Wie groß ist eigentlich die Differenz zwischen "arisch" und "biodeutsch", frage ich mich. Überzeugt. Ekelhaft.
"Aber müssen wir immer alles bewerten?", frage ich Frieda. Warum reden wir uns ein, mit "Biodeutschen" die besseren Menschen zu meinen? Wie wunderbar wäre kulturelle Vielfalt ohne Vorbehalte. Punkt für mich, findet Frieda. Danke, Frieda.
Nun möchte ich Ihnen aber erst einmal drei wunderbare Möglichkeiten definieren, wie Sie Ihre freie Zeit verbringen können.
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ZeMKI-Mediengespräch: "Künstliche Intelligenz im Journalismus"
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Auch so'n Ding, über das es zu reden gilt – künstliche Intelligenz im Journalismus. Wie wird KI die Nachrichtenproduktion künftig verändern? Welche Auswirkungen hat sie bereits heute auf die Bewertung von Informationen? Welche ethischen Fragen müssen vor dem Einsatz von KI beantwortet sein? Jens Radü vom Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und Andreas Hepp vom Bremer Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung werden gemeinsam mit Bremen-Zwei-Moderatorin Lisa-Maria Röhling Potenziale und Risiken künstlicher Intelligenz erörtern – am Dienstag, dem 21. Januar um 18.30 Uhr im Bremer Presse-Club im Schnoor. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Leseshow: Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre
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Um einiges munterer dürfte die sogenannte "Leseshow" der Erfolgsautoren Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre ausfallen. Die beiden lernten sich an der Ostsee kennen – in Badehose. Weil sie sich sofort sympathisch waren, kamen sie ins Gespräch. Ihre Gespräche zeichneten sie auf und schrieben sie ab. Daraus ist kürzlich ihr mittlerweile zweites Buch entstanden: "Kein Grund, gleich so rumzuschreien". Am Freitag, dem 21. Februar, um 20 Uhr werden sie daraus in der Bremer Glocke lesen. Für ihre "Leseshow" haben Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre weitere Prominente eingeladen. Sie machen allerdings ein Geheimnis daraus, um wen es sich handelt.
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Gesprächszeit: Phil Porter und sein Paradies in Bremen
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Foto: Soulchasing Photography
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Es gibt Menschen, die sind Pflicht. Sie versorgen uns beispielsweise mit Nahrungsmitteln, entsorgen unsere Hinterlassenschaften oder sie machen uns gesund. Und es gibt Menschen, die sind Kür. Phil Porter ist so einer. Das Bremer Schnoorviertel ist das Paradies für den Paradiesvogel. Hier hat der extravagant gekleidete Bremer einen kleinen Laden, verkauft seine Kunst, fotografiert und führt Bremerinnen und Bremer an sehenswerte Orte seiner Stadt. "Rom des Nordens" nennt er sie. Warum ihm dennoch in manchen dunklen Momenten das Leben zu viel wurde, auch davon erzählt er in der Bremen-Zwei-Gesprächszeit mit Hilke Theesen. Klicken Sie sich doch einfach mal rein:
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Jetzt, wo wir die Fragen um Ihre wertvolle freie Zeit geklärt haben, fällt mir siedend ein, dass ich Ihnen doch ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr wünschen wollte. Auch darüber habe ich mit Frieda Ahrens geredet. Sie beruft sich allerdings auf Adolph Freiherr von Knigge, und der habe definiert, dass Neujahrswünsche ab dem 15. Januar obsolet seien. Nun denn, dann wünsche ich Ihnen eben eine gute, glückliche und gesunde Zeit bis in alle Ewigkeit und berufe mich auf Wilhelm Busch:
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Laßt uns lieben, singen, trinken,
Und wir pfeifen auf die Zeit;
Selbst ein leises Augenwinken
Zuckt durch alle Ewigkeit.
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Jens Schellhass
Bremen-Zwei-Autor
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taucht am liebsten in Lebensgeschichten und Schicksale ein, abseits von Prominenz und Aktualität. Er läuft mit offenen Ohren und Augen durch Bremen und hat ein Gespür für die feinen Dinge, die das Leben reicher machen.
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Ausstellung: Kirchners Holzschnitte
Noch bis zum 9. März in der Kunsthalle, Bremen
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Live-Gast: Christian Schulte-Loh
25. Januar um 11 Uhr im Café Noon, Bremen
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Ausstellung: Camille Claudel und Bernhard Hoetger
Noch bis zum 18. Mai Paula-Modersohn-Becker-Museum, Bremen
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