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wie lange haben Sie eigentlich an den Nikolaus geglaubt? Ich persönlich habe fast peinlich lange den Geschichten meiner Eltern Glauben geschenkt, die sich aber auch die größte Mühe gegeben haben: Ein paar Tage vor dem 6. Dezember durften wir vor dem Kamin singen und manchmal hat der Nikolaus – der natürlich schon mit seinem Schlitten über den Häusern unterwegs war, um letzte Besorgungen zu machen – unseren Gesang gehört und schon einmal ein paar Süßigkeiten durch den Kamin geworfen. Ich konnte mir ganz lange nicht erklären, wie da wirklich Nüsse und Schokobonbons aus der Decke fliegen sollten. Dass meine Eltern die Bonbons hinter ihrem Rücken einfach hochgeworfen haben, auf diesen simplen Gedanken bin ich nicht gekommen. Meine Erklärung, fast bis zur weiterführenden Schule, war: Magie. |
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Griffelkunst – Die Fantasie geht auf Reisen |
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 | Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2025 |
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Wissen Sie, was Griffelkunst ist? Der Leipziger Künstler Max Klinger fasste unter dem Begriff "Handzeichnungen aller Art sowie alle Formen von Druckgraphiken" zusammen. Der Hamburger Griffelkunstverein wurde vom Pädagogen Johannes Böse 1925 gegründet mit der Idee, Kunst zu demokratisieren und für viele Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen. Wer Teil des Vereins ist, darf vier Mal im Jahr Originaldrucke zum erschwinglichen Preis kaufen, damit man sich über die Jahre eine kleine Sammlung moderner Kunst zulegt. Klingt gut, oder? So gut, dass man inzwischen mehrere Jahre warten muss, um Mitglied zu werden. Die Kunsthalle Bremen hat das längst geschafft und zeigt in der Ausstellung "Flirt und Fantasie" rund 65 Werke, die mit Radiernadel oder Lithografiekreide, mit Holz- oder Siebdruck oder auch fotografisch entstanden sind. |
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Lesung mit Max Goldt in Bremerhaven |
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Aber wer Max Goldt ist, das wissen Sie! Der Satire-Altmeister hat nach fast 15 Jahren wieder ein Buch veröffentlicht: „Aber?“ heißt es. Der Mann der Widerworte wählt als Titel das mächtigste von ihnen. Sie finden darin: meinungsstarke Satiren, entlarvende Dramolette, Sprach- und Medienkritiken. Laut Daniel Kehlmann gehört "Max Goldt (…) gelesen, gerühmt und ausgezeichnet." Ob das stimmt, oder ob er doch zum "Man-wird-doch-noch-sagen-dürfen-Humoronkel" abgedriftet ist, wie der Deutschlandfunk findet – machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Am 11. Dezember um 20 Uhr im Capitol in Bremerhaven. |
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Weihnachten mit Salut Salon |
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Weihnachtlich einstimmen können Sie sich dieses Jahr nicht nur beim Weihnachtsmarkt mit einem Heißgetränk oder beim Geschenkeshoppen – auch in der Glocke in Bremen gibt es bereits Weihnachtsstimmung! Klassik trifft auf Witz und Poesie: Das Quartett Salut Salon, also namentlich Angelika Bachmann an der Geige, Alvina Lahyani an der Geige, Joke Flecijn am Cello und Kristiina Rokashevich am Piano, laden zum Weihnachtskonzert ein. "Es gibt keine Grenzen für uns, keine Genres. Es gibt einfach nur wahnsinnig berührende oder auch witzige Musik", sagt Angelika Bachmann über die eigene Arbeit. Klingt doch nach einer fantastischen Pause im ganzen Vorbereitungsstress! Am 11. Dezember um 20 Uhr im großen Saal in der Glocke Bremen. |
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Inzwischen weiß ich, dass der Nikolaus nicht echt ist. Leider. Mein Bruder fragte mich: "Findest du es denn gut oder blöd, dass wir das so lange geglaubt haben?" In dieser Frage steckt ja auch: "dass unsere Eltern so lange was vorgespielt haben?" Wir waren uns einig: Wir fanden es immer schön. Oder, wie mein Bruder sagte, "Hä, was meinst du? Ich glaube immer noch dran." Und auch wenn er mich nur aufziehen wollte: Sich in der Vorweihnachtszeit ein wenig Magie ins Haus zu holen, tut gut. Ob in Form eines Wichtels, des Nikolaus oder dann dem Weihnachtsmann – egal. Oder auch in Form eines Adventskalenders oder eines Adventskranzes mit Kerzen. Etwas zum Freuen, Erleuchten, etwas Warmes und Wohliges, fürs Herz – wir sollten es uns schön machen!
Denn in der Adventszeit, in den kalten Tage im Dezember, da sollen wir doch vor allem eins:
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 Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn. (Theodor Storm)
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Nur bitte ohne strafenden Knecht Ruprecht – an den hab ich noch nie geglaubt! |
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 | |  | Frieda Ahrens Bremen-Zwei-Autorin | | Aufgewachsen im Emsland mit Plattdeutsch als Muttersprache, hat sie vor allem einen Platz im Herzen für den Norden und dessen, wenn manchmal auch eigensinnigen, Menschen. So auch wenn sie für Bremen Zwei unterwegs ist: Am liebsten nah an der Person, mitten im Geschehen. |
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 | Theater: Der Zauberer von Öz – Eine FußballtragödieBis 24. Januar 2026 im Theater Bremen |  | Weihnachtslesung: Klaus Maria Brandauer13. Dezember um 20 Uhr im Metropol Theater, Bremen |  | Wischmeyer's Stundenhotel Live9. Januar um 19 Uhr im Metropol Theater, Bremen |
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