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Anfang des Jahres saß ich am "Presidente Castro Pinto International Airport" im Nordosten Brasiliens und wartete um 3 Uhr morgens auf ein um mehrere Stunden verspätetes Flugzeug. Da schickt mir ein Familienmitglied, das in diesem Moment nichts als Schabernack im Kopf hat, einen Nachrichtenartikel über Boeing-Ingenieur Ed Pierson, der dem Reporter erzählt hatte, er würde NIEMALS in eine Boeing 737 Max-8 einsteigen. Der Flug, auf den ich wartete, war ein Inlandsflug über Südamerika aus einem halb vergessenen Provinzflughafen, in einer schäbigen alten Boeing 737 Max-8 mit einer übermüdeten Crew.
Daran muss ich denken, wenn ich dieser Tage so viel über das Wort "Sicherheit" höre. Alleine in meiner Küche sitzend oder zum Bäcker über die Straße schlendernd, bin ich vieltausendfach höheren Gefahren ausgesetzt als beim Flug in dieser Maschine damals. Ein Passagierflugzeug – egal welchen Alters und welchen dubiosen Herstellers – ist einer der sichersten und wohlbehütetsten Orte auf dem ganzen Planeten. Aber so fühlte es sich natürlich nicht an. Das Gefühl der Unsicherheit entsteht nicht aus statistischen Realitäten oder gemachten Erfahrungen. Es ist, fast immer, ein Unsinn. Der entsteht, wenn man keine Kontrolle über etwas Unbekanntes, Unvertrautes hat. Dann füllt das Hirn die Lücken vorsichtshalber mit Horror. Daran erinnere ich mich an Tagen wie diesen, an denen ich mal wieder von allen Seiten mit Angstnachrichten über unvertraute Unwahrscheinlichkeiten überhäuft werde.
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18. bis 29. September: Crime Time – Krimifest in Bremen und Bremerhaven
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Was ja überhaupt erst der Grund ist, dass wir Krimis so lieben. Sie nehmen Angst und Unbekanntes und schmieden daraus kleine, kontrollierbare Happen, in denen irgendein besonders fähiger Mensch die Verantwortung übernimmt und alles wieder hinbiegt oder zumindest aufklärt. "Crime Time", das Bremer Krimifest, feiert diese Menschen, ihre Schöpferinnen und Schöpfer und die vielen Welten, in denen sie auftauchen. Die bunten und die düsteren. Die lustigen und die ernsten. Die netten, harmlosen – und die fiesen, die richtig brutalen.
Dieses Jahr sind richtig viele Autorinnen und Autoren dabei und mischen sich unter das Publikum. Das kann ich Ihnen hier gar nicht im Ansatz zusammenfassen, da müssen Sie einfach mal stöbern. Das Krimifest findet vom 18. bis zum 29. September an zahlreichen Veranstaltungsorten in Bremen und Bremerhaven statt.
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Mächtige Eichen: Konzert der Mighty Oaks in der Kulturetage Oldenburg
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Eichen können mehrere Meter dick und tausende Jahre alt werden. Die "Mighty Oaks" sind mit ihrer 10-jährigen Bandgeschichte also eigentlich noch im Kleinkindalter. Ein richtig cooles Indie-Folk-Rock-Trio, bestehend aus einem US-Amerikaner, einem Engländer und einem Italiener. Die sich in Berlin zusammentaten und mit ihrem Debüt-Album "Howl" direkt in den deutschen Charts landeten. Die jetzige Tour ist ein Wiederauftauchen der Gruppe nach einer zweijährigen Pause und die Jungs bringen richtig Energie mit.
Die Mighty Oaks sind am 16. September um 20 Uhr in der Kulturetage Oldenburg zu sehen.
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Premiere: Die Erste Lange Nacht der Bühnen in Bremen
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Ein einziges Ticket öffnet Ihnen am 21. September die Türen und Tore von 15 Theaterbühnen und Spielstätten. Die Lange Nacht der Bühnen feiert Premiere. Inspiriert von der Langen Nacht der Museen dürfen Sie hier zwischen 16 und 23 Uhr die Theater der Stadt erkunden: Es gibt Vorführungen, öffentliche Proben, Workshops und Hausführungen. Ein Theaterspektakel (das ist eines dieser Wörter, die richtig Spaß machen, laut auszusprechen). Bus und Bahn fahren kann man mit dem Ticket an dem Tag auch. Spannend ist das sogenannte "solidarische Preissystem": Ein Ticket für die Erste Lange Nacht der Bühnen kostet Sie entweder 10, 15 oder 25 Euro. Wie sie wollen. Mehr Theater fürs Geld geht nicht.
Die Erste Lange Nacht der Bühnen erleben Sie am 21. September von 16 Uhr bis 23 Uhr überall in Bremen.
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Warum ich mich trotz der oben ausgeführten Alles-Wird-Gut-Attitüde gleichzeitig zu so richtig grausamen, stressigen Ultrahorrorfilmen hingezogen fühle, kann ich nicht erklären. Glaub der Kopf braucht das manchmal einfach. Zu tun, wofür er gemacht wurde. In den Überlebensmodus schalten und rumstressen. Filme kann man schließlich immer auch einfach ausschalten. Nachrichten übrigens auch.
Alles wird gut!
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Florian Bänsch
Bremen-Zwei-Autor
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taucht stundenlang ab: in Bücher und Filme, in Wissenschaft und Entertainment, in Kassetten-Kisten, in Datenbanken. Da wühlt er dann. Nach überraschenden Geschichten, Kuriositäten, verlorenen Schätzen und neuen Blicken auf den Alltag.
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Live-Gast: Hasnain Kazim
14. September um 11 Uhr im Café Noon im Theater Bremen
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Konzert: Joe Jackson
16. September um 20 Uhr im Metropol Theater, Bremen
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Out Loud: Hami Nguyen
20. September um 19:30 Uhr im Kulturzentrum Lagerhaus, Bremen
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